Unsere Orientierung in Stichpunkten

  umfassende werthaltige Arbeitsprinzipien und Positionen statt eng umschriebene Techniken
  Selbstbestimmung, Empowerment und Partizipation fördern
  Dialogprinzipien als wechselseitiges Lernen und Reflektieren
  Individuelle Sinnfindung unterstützen
  Soziale Handlungskontexte berücksichtigen
  Vielfalt und Verschiedenheit wertschätzen
  Selbstverantwortete Qualitätssicherung und -entwicklung fördern
  Systemische (selbstreferentielle) Perspektive beachten


Orientierung der Angebote unserer Dialogwerkstatt
Wir teilen gemeinsame Orientierungen und Arbeitshaltungen, decken als Gruppe unterschiedliche Bereiche in der psychosozialen Arbeit ab und waren am Aufbau unterschiedlicher  Praxiseinrichtungen beteiligt. Wir stehen für  umfassende Arbeitsprinzipien und Werthaltungen und nicht für eng umschriebene Techniken.
 
Entwicklungen  im psychosozialen Arbeitsfeld
Seit der Reform- und Aufbruchphase in den 1970er und 1980er Jahren hat sich die psychosoziale Versorgung stark verändert. Das Erreichte gilt als ein erfolgreiches und nachhaltiges soziales Reformprojekt in der Geschichte der Bundesrepublik. Die Behandlung und Betreuung wurde zu einem beträchtlichen Teil aus den Kliniken in kommunale Versorgung verlagert und es wurden Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen erschlossen. Es ist eine Vielfalt neuer Hilfs- und Unterstützungsformen zusammen mit neuen Formen der Kooperation und Vernetzung entstanden. Die professionellen Standards haben sich verbessert und es entwickelten sich vielfältige Möglichkeiten der Weiterbildung und der Supervision.
Es zeigen sich aber auch vielerorts Grenzen der Reform, die psychosoziale Arbeit in den Praxiseinrichtungen erschweren: Es ist schwieriger als erhofft, psychisch kranke Menschen in das kommunale Leben und Arbeiten zu integrieren und selbstbestimmte Formen eines möglichst unabhängigen Lebens zu ermöglichen. In den Einrichtungen entstanden Behandlungs- und Betreuungskulturen, die sich oft gegenseitig abschotten und nebeneinander oder gegeneinander arbeiten. Das Gesundheits- und Sozialsystem zerstückelt zudem die Hilfen, die man dann in der Praxis wieder mühsam beim einzelnen Betroffenen zusammenknüpfen muss. Im Kinder- und Jugendhilfebereich sind z. B. therapeutische, soziale und schulische Hilfen schwer miteinander abzustimmen.
Durch Kosteneinsparungen und Privatisierung entstanden wieder verwahrende Institutionen. Die Dezentralisierung wurde z. T. rückgängig gemacht, und es wurden oft wieder steile Hierarchien eingeführt, die die Mitgestaltungsmöglichkeiten der Mitarbeiter an der Basis am konkreten Arbeitsplatz einschränken.
 
Unsere Arbeitsorientierungen
Es geht uns auf beiden Seiten – sowohl bei den Professionellen als auch bei den Klienten - um die Förderung von Selbstbestimmung und aktivem selbstverantwortlichem Handeln in sozialen Bezügen. Mit dieser empowerment-Haltung wird der andere als Dialogpartner anerkannt, zur Mitwirkung eingeladen und beide können sich aneinander entwickeln.
Es gilt dabei, die Stärken, Fähigkeiten und Ressourcen auf beiden Seiten zu entdecken und zu nutzen. Dann können Problemlösungen, Einsichten und neue Handlungsmöglichkeiten als gemeinsame Leistungen erkannt werden.
Hierbei verfolgen wir eine systemische Perspektive: Wir sind Teil des Handlungszusammenhangs, zu dessen Entwicklung wir beitragen wollen und unterliegen den Systembedingungen, in die psychosoziale Praxis eingebettet ist.
Wir unterstützen die Idee der Genesung, die in der „recovery-Bewegung“ entstanden ist.  Dabei geht es um ein selbstbestimmtes Leben innerhalb von krankheitsbedingten Grenzen. Zum Wohlergehen gehören die persönliche Sinnfindung und eine von Hoffnung getragene Grundhaltung.
Ehemalige Patienten können so zu „Genesungsbegleitern“ werden. Allerdings müssen wir auch die asymmetrische Beziehung zwischen Professionellen und Klienten reflektieren:  Macht und Wissen sind ungleich verteilt und die Institutionen, in denen wir arbeiten, können  unseren Handlungsspielraum begrenzen.
Wir schätzen Vielfalt und Verschiedenheit. Wir bemühen uns dabei um eine umfassende Anerkennung und Würdigung des Anderen.
Wir sind kritisch gegenüber der Standardisierung von beruflichem Handeln z.B. durch Leitlinien und eine zu enge Auffassung von Evidenznachweisen. Hierdurch  geraten   Beziehungen und soziale Kontexte aus dem Blick.
Beim Qualitätsmanagement halten wir Modelle für notwendig, bei denen die Selbstverantwortung der Mitarbeiter berücksichtigt wird. Fremdgesteuerte und formalisierte Modelle, die einer fiskalischen und hierarchischen Logik folgen, dienen weder dem Wohlergehen der Klienten noch dem der Mitarbeiter.
Kontakt:
DIALOGWERKSTATT
Schulstraße 14
13507 Berlin
fon: 030-60 27 41 65

Dialogwerkstatt-Berlin © 2017 | Impressum | Datenschutzerklärung

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